Mitarbeitende „together on tour“

Vom 22. – 24. November 2024 waren wir gemeinsam unterwegs. Mit 18 ehrenamtlichen und 3 hauptamtlichen Mitarbeitenden fuhren wir wieder ins Abenteuerdorf Wittgenstein. Abenteuerlich war bereits die Hinfahrt. Der Schnee brachte einige Reifen zum Durchdrehen und ein Auto musste kurz vor dem Ziel am Straßenrand stehen bleiben. Trotzdem kamen alle munter in Wemlighausen an.

Nach dem Abendessen, startete Matthias mit ein paar Teamspielen. Mit vereinten Kräften und ein bisschen Nachdenken, gelang es den Mitarbeitenden eine schwebende Kugel ans Ziel zu bringen. Der Tag wurde danach mit dem klassischen Abendabschluss der Jugendfreizeiten beendet und lief noch als gemütlicher Spieleabend weiter.

Anke wünschte sich zum Wecken am nächsten Tag Seemannslieder und Harald brachte uns nach dem Frühstück mit vielfältigen Methoden die Jahreslosung näher. „Prüft alles und behaltet das Gute.“ (1. Thessalonicher 5,21). Nachmittags zeigte Jonas den Mitarbeitenden unterschiedliche Leitungs-Stile und in welchen Situationen diese sinnvoll sind. Das wurde direkt in einem Gruppenspiel miteinander geübt. Da durften dann auch die erfahrenen Mitarbeitenden mal Blödsinn machen und die junge Spielleitung musste lernen, darauf einzugehen. Am Nachmittag gingen manche zu einem kleinem Weihnachtsmarkt in der Nähe und andere genossen die Ruhe am Haus. Abends teilte Matthias uns in drei Gruppen ein. In dem folgenden Spiel mussten wir „einen Teich leer fischen“. Jede Gruppe hatte natürlich das Ziel, die meisten Fische zu angeln, ohne dass der Teich zu früh leer wurde. Dabei mussten sich alle in der Kommunikation mit den anderen Gruppen zwischen Ehrlichkeit und Verrat entscheiden. Der Abend endete dieses Mal mit einigen Lobpreisliedern, die von Julius am Klavier und Jonas an der Gitarre wurden. Danach ließen wir die MA-Freizeit mit ein paar Gesellschaftsspielen und weihnachtlichen Snacks ausklingen.

Am Sonntag reflektierten wir das zuvor Erlebte und hielten fest, was wir uns für die Zukunft in der Vereinsarbeit und der Gemeinde wünschen. Unter anderem ist eine neue Gruppe nur für Mitarbeitende im Gespräch. Da der Schnee über die zwei Tage wieder geschmolzen war, kamen nun auch alle Mitarbeitenden problemlos Zuhause an.

Mitarbeiteraufbauschulung 2025

Es ist soweit: Der Anmeldeflyer für die Mitarbeitendenaufbauschulung am Samstag, den 22.02.2025, in Drabenderhöhe ist fertig. Sucht euch pro Zeitleiste einen Workshop aus, füllt die Anmeldung aus und lasst sie dem Jugendreferat An der Agger am besten per Mail zukommen. Es zählt die Reihenfolge der Anmeldungen.

Jahreslosung 2025

Der Apostel Paulus schreibt an die von ihm gegründete junge Gemeinde in Thessalonich einen Brief. Er ist beunruhigt, weil sie vielen Einflüssen und Anfeindungen ausgesetzt ist:

Prüft alles und behaltet das Gute! (1. Thessalonicher 5,21)

Entscheidungen treffen wir täglich. Kleinere meist unbewusst, größere erst nach reiflicher Überlegung. Und doch bleibt oft ein Rest an Unsicherheit. Längst nicht immer erkennen wir, ob eine Entscheidung richtig oder falsch war. Außerdem ist das doch auch Ansichtssache, oder? Ich kann und möchte nicht einfach für mich übernehmen, was andere für richtig und gut befinden. Das bedeutet, dass meine Ansichten, mein Glaube und die Art, ihn zu leben, immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden. Von mir selbst und von anderen. Auch von Gott, dem daran liegt, dass mein Glaube und meine Beziehung zu ihm nicht erstarren, sondern lebendig bleiben. Und immer stellt sich die Frage nach dem Unaufgebbaren, nach dem verlässlichen Fundament, das mir Halt gibt. Im Leben und im Sterben. Ob Paulus mit dem „Prüft alles und behaltet das Gute!“ nicht genau das gemeint haben könnte?

Die Künstlerin Stefanie Bahlinger vergleicht diesen Prüfprozess mit einem Siebvorgang. Einige Steine liegen auf dem Siebboden, andere sind durchgefallen. Wie Edelsteine schimmern die einen; viele der gräulich schwarzen sind bereits durch den Gitterboden gefallen.

„Prüft alles und behaltet das Gute!“ meint, sich vor Neuem, Ungewohnten nicht zu fürchten, um es dann vorschnell durchs Raster fallen zu lassen. Es ermutigt, alles erst einmal anzuschauen, gewissenhaft zu prüfen und miteinander im Gespräch zu bleiben. Unmittelbar vor „Prüft alles und behaltet das Gute!“ schreibt Paulus:

Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann. Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. Den Geist löscht nicht aus. Prophetische Rede verachtet nicht. (1. Thessalonicher 5, 15 – 20)

So gesehen kann „Prüft alles und behaltet das Gute!“ bedeuten, immer wieder neu nach Gottes Willen zu fragen, sich von ihm prägen und leiten zu lassen. Meist ist es nicht so einfach wie in der Grafik, wo sich Edelsteine deutlich von den anderen abheben. Paulus nennt einige Verhaltensweisen, die dem Willen Gottes entsprechen und zum Guten dienen. Die bunten Edelsteine können Unterschiedliches bedeuten. Die einen: Vergeltet nicht mit gleicher Münze, wenn ihr meint, dass euch jemand schaden will. Wagt den ersten Schritt aus dem zerstörerischen Teufelskreis. Andere wiederum: Segnet auch die, die euch Steine in den Weg legen und gönnt ihnen Gutes. Wieder andere: Strahlt Freude und Zuversicht aus, wo Mut und Hoffnung sinken. Christsein heißt nicht, alles schwarz zu malen und zu sehen. Dann sind da noch die für das Gebet: Es gibt nichts, was ihr nicht vor Gott bringen dürft. Jederzeit, Tag und Nacht. Zuletzt noch: Nehmt wahr, dass ihr Beschenkte seid und nicht zu kurz kommt. Warum lässt es sich so viel leichter über Mängel als über Gutes reden? Warum setzt sich Negatives eher fest als Positives? Vielleicht finden wir den Aufruf, dankbar zu sein, deshalb so oft in der Bibel. Auch Psalmen laden uns ein, sie mitzubeten, wenn wir nur schwarzsehen und uns die richtigen Worte fehlen. Die schenkt uns der Heilige Geist, wenn wir ihm in unserem Leben Raum geben. Er ist die treibende, sortierende und reinigende Kraft, die Bewegung ins Bild bringt, angedeutet durch die Kreise um den Siebrand.

Um ihn herum erstreckt sich ein goldenes Kreuz. Darum geht es. Nicht um Form, Größe, Beschaffenheit des Siebs oder Dichte des Gitterbodens. Die sind so verschieden wie die Menschen selbst. Das Kreuz macht den Unterschied. Wird es sichtbar in unserem Leben? Was gerade nicht heißt, dass wir glänzen und perfekt sein müssen. „Prüft alles und behaltet das Gute!“, hat nichts mit Selbstoptimierung und einem nach allen Seiten abgesicherten Leben zu tun. Gottes Geist macht lebendig und schenkt uns die Freiheit zu entdecken, wo unser Platz ist, an dem wir Verantwortung übernehmen müssen und wo es Stellschrauben in unserem Leben gibt, an denen zu drehen ist. Im Vertrauen darauf, dass Jesus auch dann zu uns steht und durch uns sichtbar wird, wenn wir falsche Entscheidungen treffen oder Antworten schuldig bleiben. Sogar dann, wenn wir ihn auf manchen Wegstrecken vergessen oder nicht damit rechnen, dass er uns führt und das Beste für uns will.

 Text (Renate Karnstein) und Motiv (Stefanie Bahlinger), Verlag am Birnbach